In den letzten 45 Jahren habe ich viele Autos gefahren; manche kurz und manche länger. Eigentlich sind alle über die Jahre bedeutungslos geworden. Die letzten 20 Jahre habe ich gar kein eigenes Auto mehr und zu einem Dienstwagen baut man keine emotionale Bindung auf.
Ein Auto ist mir aber über all die Jahre emotional verbunden geblieben! Mein alter VW-Bus. Gebaut wurde er direkt nach den Werksferien 1967, einer der ersten VW T2 mit einteiliger Frontscheibe. Ich habe ihn 1983 für 2.300,- DM gekauft und die gesamte Fahrzeughistorie war mit dabei. Der Erstbesitzer hatte ihn mit Schiebedach, Verbundglasscheibe, Standheizung und ohne Sitze im Laderaum als 2-Sitzer gekauft. Ich meine, er hätte damals 7.600,- DM neu gekostet. Der Bus wurde sofort in erstklassiger Schreinerarbeit zum Wohnmobil ausgebaut. So habe ich Ihn 1982 auch aus 3ter Hand übernommen. Lediglich die Standheizung und ein Teil der Küchenzeile hinter dem Beifahrersitz fehlten.

Nach kurzer Zeit war die Regenwasserführung im Schiebdach durchgerostet, so dass man bei Regen im Bett richtig nass wurde. Ich habe mir dann selbst eine Art Sonnendach aus Plexiglas gebastelt. Dieses konnte ich auch abnehmen, um mir bei gutem Wetter die Stehhöhe im Bus zu erhalten. Die Farbe mit den ganzen Flicken fand ich auch nicht so ansprechend, weshalb ich ihn rot/elfenbeinfarben lackiert habe. Auch ein selbst geschweißter Fahrradträger kam hinten dran.

Da mir das mit dem Plexiglas über dem Schiebedach zu lästig wurde, habe ich einen Opel Kadett Kombi abgeflext und oben über das Schiebedach geschweißt. Natürlich alles vom TÜV abgenommen! :-) Zwei Jahre lang lief er mit einem 34 PS Motor weil der Motor undicht war und einiges an Öl verlor. Hierfür musste noch die hintere Motoraufhängung angepasst werden, da beim T2 der Motor nicht nur vorne an der Getriebeglocke befestigt war. Die 34 PS ohne Getriebeanpassung haben auf der Autobahn sicher so manchem LKW-Fahrer die Nerven geraubt. Mit Hochdach und auf diesem noch 3 Boote machten an manchen Autobahnsteigungen nur 40-50 km/h möglich. :-D Irgendwann war der 47-PS Motor wieder gedichtet und alles im grünen Bereich.

1988 war er leider an tragenden Teilen so durchgerostet, dass es nicht mehr möglich war, ihn zu restaurieren. Zumindest wäre es damals total unwirtschaftlich gewesen und hätte meine finanziellen Möglichkeiten überschritten. Ich hätte ihn einlagern sollen, heute wäre er ein kleines Vermögen wert. Ich hatte ihn dann für 500,- DM verkauft und das hatte noch ein Nachspiel. Der Käufer hatte es vorgeblich nur auf die Einrichtung und andere Teile abgesehen. Allerdings nutzte er das Fahrzeug auf meine Kosten und Haftung weiter, ohne es abzumelden. Es hat mich mit Hilfe der Polizei 3 Monate gekostet, bis der Wagen stillgelegt werden konnte.

.